Die "Stiftung Zeiden", ein kleiner Baustein für Siebenbürgen

Die "Stiftung Zeiden" ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Gundelsheim/Neckar. Sie wurde als selbstständige Förderstiftung im Jahre 1997 errichtet.

Ihr Gründer Dr. Ing. habil. Peter Preidt wurde 1908 in Zeiden (rumänisch Codlea - ungarisch Feketehalom)/Siebenbürgen, damals Österreich - Ungarn, heute Rumänien, geboren. Seine Eltern wandelten sich im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde Zeiden von Bauern zu Mitbegründern eines Treibhausbetriebs. Diese Umstände ermöglichten ihm den Besuch einer Hochschule, er studierte ab 1930 in Deutschland Bergbau. Promotion, Heirat, der Krieg und dann die Nachkriegsordnung führten dazu, dass er nicht mehr in die Heimat zurück konnte. Die Verbindung hielt er trotzdem aufrecht und seinen Lebensabend verbrachte er im Altenheim auf Schloß Horneck in Gundelsheim. Aus seinem Lebenslauf - seine Ausbildung ermöglichte ihm auch in schwierigen Zeiten den Lebensunterhalt - und seiner Verbundenheit mit der alten Heimat entstand der Wunsch, über eine finanzielle Förderung der schrumpfenden Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen in Zeiden eine Zukunftsperspektive in der Heimat zu zeigen. Der Umbruch 1990 zeigte auch, dass Hilfspakete die falsche Form der Unterstützung seien und so entstand mit Hilfe von Herrn Balduin Herter diese Stiftung. Der Gründer starb 1999, jedoch seine Stiftung zeigt erste Ergebnisse.

Zweck der Stiftung ist die ideelle und finanzielle Förderung der Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitswesen, des schulischen Bereiches, hilfsbedürftiger Personen, Entwicklungshilfe - Maßnahmen und der Völkerverständigung in Zeiden (Siebenbürgen/Rumänien). Die Stiftung besitzt einen Vorstand und einen Beirat. Die Mittel aus der Stiftung dürfen nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet werden, wobei die Erträge aus dem Kapital zur Verfügung stehen. Die entsprechenden Projekte können nur in Siebenbürgen durchgeführt werden, wobei nach dem Willen des Gründers Hilfe zur Selbsthilfe den Vorrang haben muss. Dementsprechend und den finanziellen Mitteln angemessen, fördern Vorstand und Beirat größere Projekte, die auch in längeren Zeiträumen stattfinden. Die Kontrolle der eingesetzten Mittel über eine Entfernung von 1600 km zum Stiftungssitz führt zu einem vorsichtigen Umgang mit Förderungsforderungen. Der erstrebte Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union erleichtert die Stiftungsarbeit, Förderung wird transparenter und die rechtlichen, finanziellen und Verkehrsstrukturen wandeln sich.

2002 förderte die Stiftung in Zeiden zwei Jungunternehmer mit einem Hilfskapital. Der eine davon ist Landwirt und stellt seinen Betrieb auf neue Anforderungen um. Milchwirtschaft ist in Rumänien mit dem Ende des Kommunismus zusammengebrochen und ein Großteil der benötigten Milchprodukte wird importiert. Herr Jürgen Aescht hat auf der Gemarkung des Ortes Zeiden eine Weidefläche gekauft und betreibt dort einen Sommerstall für Milchvieh. Der dort vorhanden Stall wurde ausgebaut und im Juni 2003 war er während des Besuchs eines Mitgliedes der Stiftung damit beschäftigt Heu auf einer Fläche von 30ha zu mähen. Ein Großteil der Flächen ist gepachtet. Das Geld der Stiftung wurde für landwirtschaftliche Geräte, hier ein gebrauchter Traktor, verwendet. Über Geldmittel von anderen Hilfsorganisationen wird dann auch Milch von seinem Stall an das Krankenhaus in Zeiden geliefert, dessen Versorgungslage mit Lebensmitteln kritisch ist.

Als nahes Zukunftsprojekt findet die Sicherung des Kirchenarchivs der evangelischen Kirche als Beitrag für die historische Dokumentation der jetzigen Stadt Codlea/Feketehalom/Zeiden statt. Das Projekt ist ein Beitrag für alle Bewohner, das Archiv gehört mit zur gemeinsamen Ortsgeschichte.

Stiftung Zeiden
Stiftung des bürgerlichen Rechts
Vorstandsvorsitzender: Reinhold Mieskes

Anschrift:
Stiftung Zeiden, c/o Reinhold Mieskes,

E-Mail: stiftung.zeiden@mieskes-net.de