Münchner Zeidner treffen sich zum zweiten Mal in Theatergaststätte

Bis auf den letzten Platz war die Theatergaststätte „Gut Nederling“ gefüllt. Der Anlaß: Zum zweiten Mal trafen sich Anfang Juli die Zeidner/Innen aus München und Umgebung in dieser schönen Gaststätte mit Biergarten im Westen von München. 

Nach Auskunft des Wirtes sollen es „mindestens 220“ Gäste gewesen sein. Was den Regionalnachbarvater Hans Königes besonders freute: die Grenzen der Münchner Nachbarschaft weiten sich von Jahr zu Jahr aus, denn immerhin kamen Besucher auch aus dem bayerischen Ausland – aus Hessen und Baden-Württemberg. Ebenso erfreulich: die mittlere Generation der 40-bis 50-Jährigen, aber auch die Jüngeren waren gut vertreten.

Garant für eine gut besuchte Zeidner Veranstaltung ist immer die Blasmusik, die das Treffen im Garten der Gaststätte am frühen Nachmittag eröffnete. Mittags hatte es noch heftig geregnet und auch eine halbe Stunde vor Beginn war noch unklar, ob die Blasmusik im Saal oder im Freien spielen wird. Aber pünktlich zum Start verdrängte die Sonne alle dunklen Wolken und es konnte draußen losgehen. Zwischen Stehtischen, Sonnenschirmen, vielen Blumenkästen und Bierbänken lauschten die Besucher den Klängen des Blasorchesters unter der Leitung des Dirigenten Brunolf Kaufmann. Applaus erntete der Regionalnachbarvater, als er die älteste Teilnehmerin, die 92-jährige Anna Popa, auf die „Tanzfläche“, also auf das Pflaster des Gartens führte und mit ihr eine Runde tanzte.

Die Blaskapelle spielte zunächst über eine Stunde im Garten von Gut Nederling, um anschließend auch im Saal nochmals eine Stunde die Gäste zu unterhalten. Netti Königes wünschte danach allen im Saal auf unterhaltsame Weise einen guten Appetit zum Abendessen, in dem sie eine kulinarische Kriminalgeschichte über die Entstehung des Filets Stroganoff erzählte. Das stand zwar auf der Speisekarte, aber Favorit waren eindeutig die mititei. Wie auch im Vorjahr fuhr der Wirt in die Auenstraße zum stadtbekannten siebenbürgischen Metzger Binder, um dort die Einkäufe für die Speisekarte zu besorgen – zumindest was die Würste betrifft. Denn neben den mititei, servierten die Kellner auch Bratwürste, und zum Kaffee gab es Creme-Schnitten.

Nach dem Abendessen folgte eine halbstündige Filmzusammenfassung über die zweite Zeidner Begegnung in Zeiden im vergangenen Sommer - eine unvergessliche und beeindruckende Veranstaltung mit über 400 Teilnehmern. Horst Wenzel hatte aus einem mehrstündigen Filmmaterial die Höhepunkte des Treffens zusammen geschnitten. Am Abend präsentierten dann Netti Königes und Renate Kaiser den zweiten Teil eines halbstündigen Sketches in „siebenbürgisch-sächsischem Hochdeutsch“. Nach dem Erfolg des ersten Teils, den die beiden vor einem Jahr auf der Bühne des „Gutes“ vorstellten, erhielten sie noch so viele Anregungen und Ideen, dass sie sich mehrmals zu einem kreativen Frühstück trafen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn immer wieder wurden die Dialoge durch Applaus unterbrochen. Etwa, wenn die Gesundheitssysteme verglichen wurden: „Die Ärzte in Romänien waren sowieso viel besser, kaum hast du geschmiert, schon haben sie dich verstanden.“ Oder wenn es um die gesunde Ernährung ging: „Ich kann doch meinen Enkelchern ja nicht nur dieses schwarze Brot geben, bei uns haben das die Schweine gefressen und jetzt soll es auf einmal so gesund sein.“

Den Abend gestaltete dann Lorant Aescht, der es mit seiner Musik immer wieder schaffte, den Geschmack aller Generationen zu treffen - von alten Schlagern bis hin zu moderner Tanzmusik hatte er alles im Repertoire. Der gastgebende Nachbarvater war froh über den sehr guten Besuch seiner Landsleute auf Gut Nederling – auch die eingegangenen Spenden konnten sich sehen lassen. 622 Euro spendeten die Besucher, die Ausgaben beliefen sich auf 490 Euro, was für die Musik und die Technik ging. Das kleine Plus gilt als Reserve für das nächste Treffen, beim ersten gab es nämlich wegen der höheren Kosten ein kleines Minus in der Kasse.

Der Regionalnachbarvater hofft, dass die Zeidner ihm die Treue halten und auch übernächsten Sommer Anfang Juli wieder kommen. Das Jahr Unterbrechung hängt damit zusammen, dass im Juni 2006 das große Treffen in Friedrichroda stattfindet.

Hans Königes