Zeidner Adventsfeier: Päckchen mit Mititei und Dobosch-Torte

Es war eine Feier mit Höhen und Tiefen. Die Rahmenbedingungen stimmten - sollte man meinen: ein schöner, kalter, trockener Wintertag. Draußen, im Hof der Gaststätte, war wieder der Benefizchristkindlmarkt. Schauspieler von verschiedenen Vorabendserien bedienten an den verschiedenen Ständen. Der Erlös ging an krebskranke Kinder. Und dennoch kamen zu dieser zweiten Münchner Adventfeier aus Sicht der Veranstalter nur etwa 100 Gästen, waren sie doch gewohnt, den Saal mit bis zu über 200 Gästen zu füllen. Immer wieder war zu hören, dass noch eine Menge anderer Feiern stattfanden, und Musiker und Alleinunterhalter Christian Riech tröstete den Organisator mit den Worten, dass selbst am Kathreinenball für 120 bis 150 Leute gedeckt war und es schließlich nur 40 Besucher wurden.  

Und weil diesmal weniger Zeidner den Weg zum Theater Gut Nederling antraten, zeigte sich der Wirt leicht verschnupft ob der zu viel eingekauften Dobosch-Torten und Mititei. Bei den vergangenen Treffen gingen sie jedes Mal aus, jedes Mal gab es Beschwerden. Diesmal wollte er es besonders gut machen und kaufte richtig viel ein. Schließlich blieben noch 200 Stück Mititei und sechs Torten über. Kurz vor Ende der Veranstaltung appellierte der Regionalnachbarvater an die Besucher, Torte oder etwas Fleisch mitzunehmen.

Ab jetzt kommt der positive Teil: In einer großartigen Solidaritätsaktion kauften die Zeidner das Zuviel an Fleisch und Mititei dem Wirt ab, so dass die Veranstaltung doch noch ein gutes Ende nahm. Diejenigen, die da waren, denen gefiel`s. Netti Königes hatte wieder ein abwechslungsreiches Programm mit schöner Musik und besinnlichen Texten zusammengestellt - und natürlich dem Besuch des Nikolaus. 

Werner Schullerus, der auch die Münchner Siebenbürger Kapelle leitet, sorgte mit drei seiner Kollegen, Heinrich Sander, Georg Theil und Georg Philp für die musikalische Umrahmung. Bläser gehören einfach zu einem stimmungsvollen Adventsfest. Sie begleiteten auch den Saal, als gemeinsam die Zeidner Variante von "Süsser die Glocken nie klingen" angestimmt wurde.

Den zweiten musikalischen Part übernahmen das Gesangstrio mit Effi Kaufmes, Netti Königes und Diethe Maier. Das Trio sang Weihnachtliches aus Bayern und Siebenbürgen und kam ebenfalls sehr gut bei den Besuchern an.  "Nachdenkliches zum Freudenfest" las Renate Kaiser, die ihre Gedanken unter das provokative Motto stellte: "Brauchst du Weihnachten" und Beobachtungen aus dem Alltag einer Großstadt vor Weihnachten schilderte. Ihr Schluss dann versöhnlich. Ja, sie brauche Weihnachten. Eine bewegende Geschichte las Netti Königes vor. Sie hatte diese von Rita Niehsner erhalten, die über ihr Weihnachtsfest aus dem Jahre 1943 erzählte, als russische Gefangene aus dem Lager Perschan  bei ihnen arbeiteten und mit der Familie ein wenig mitfeiern durften (die Geschichte ist ebenfalls im Internet nachzulesen).

Schließlich lockerte Hans Wenzel mit zwei Gedichten, einem eigens zu diesem Anlass geschriebenen und dem Gedicht "Brief an den lieben Gott", die Stimmung wieder etwas auf. Diese wurde dann noch besser - vor allen bei den Kleinen - als der Nikolaus kam. Er hätte sich ein paar Kinder mehr gewünscht (in diesem Jahr haben wir die Kleinen vermisst) und in der Not durften dann auch größere Kinder auf die Bühne, um ihr Geschenk abzuholen. Johannes Groß spielte souverän den Mann im roten Mantel und großem weißen Bart. Renate Kaiser hatte die Gedichte für ihn geschrieben. 

Einiges zu erzählen hatte auch der Nachbarvater Udo Buhn, der über Neuigkeiten aus der Nachbarschaft berichtete. Auf besonderes Interesse stießen verständlicherweise die Nachrichten aus Zeiden. Im Heimatort soll bald ein neues Presbyterium gewählt werden und Pfarrer Klaus Dieter Untch wird im Winter den Ort Richtung Stolzenburg nähe Hermannstadt verlassen.

Einiges zu erzählen hatte auch der Nachbarvater Udo Buhn, der über Neuigkeiten aus der Nachbarschaft berichtete. Auf besonderes Interesse stießen verständlicherweise die Nachrichten aus Zeiden. Im Heimatort soll bald ein neues Presbyterium gewählt werden und Pfarrer Klaus Dieter Untch wird im Winter den Ort Richtung Stolzenburg nähe Hermannstadt verlassen. 

Nach soviel Programm erfreuten sich die Gäste an der leichten Musik von Christan Riech, der nach dem Abendessen - im Übrigen kamen Mititei und Dobosch-Torte wieder gut an - zum Tanz einlud. Gefühlvoll passte er sich den Wünschen des Publikums an und spielte auf seiner elektronischen Orgel mal langsamere, mal flottere Stücke. 

Die Gäste verabschiedeten sich zufrieden, ermunterten den Regionalnachbarvater, weiter an der Veranstaltung festzuhalten, auch wenn der Saal nicht voll wurde und es diese Mititei-Dobosch-Aktion gab. 

Hans Königes