Friedrichroda (XI): Blaskapelle - Freude gehabt und Freude bereitet

Wenn die kleinen und großen Treffen der Zeidner harmonisch verlaufen und die gemütliche Atmosphäre immer auch als Verdienst der zuständigen Kapelle gesehen wird, dann ist man als Blasmusiker doppelt glücklich. Man erfreute sich am gemeinsamen Musizieren und hat anderen Menschen Freude bereitet.

Dabei ist dies schon lange nicht mehr selbstverständlich, viele Herren sind seit über 60 (!) Jahren dabei. Und das nicht irgendwie, sondern zuverlässig und diszipliniert, immer bereit, das Beste zu geben. Diese Haltung hat uns, die Jüngeren, beeindruckt und angespornt, hat unsere älteren Kollegen zu Vorbildern werden lassen, sowohl in Bezug auf die Einstellung zur Musik als auch auf den Sinn für Gemeinschaft.

Von mehreren Besuchern nach dem „Erfolgsrezept“ gefragt, nannte ich folgende Hauptgründe: das Bestreben stets gute Blasmusik zu machen, das über Jahrzehnte gepflegte freundschaftliche Miteinander und die Unterstützung durch die Familie. Leuchten die ersten beiden Punkte jedem sofort ein, handelt es sich bei dem dritten Aspekt um eine Besonderheit dieser Kapelle.

Die Zeidner Musikanten hielten es immer für wichtig und setzten alles daran, ihre Familien in das Blasmusikgeschehen einzubeziehen - allen voran ihr langjähriger Vorstand Otto Kauffmann. Es gab keine Feier ohne Musikantenfrauen, keine Konzertreise bei der die Damen nicht mit von der Partie waren, kein Goldbachfest ohne Musikantenkinder. Bis heute lebt die Kapelle auch von dieser Mehrfachmotivation. Und die gewinnt immer mehr an Bedeutung, wenn Freizeit kostbarer und auch kostspieliger wird.

Die Zeidner Blakapelle wird sich in Zukunft „rund um den Turm“ bewegen: die obligatorischen Probenwochenenden, die Zeidner Treffen, der Heimattag in Dinkelsbühl, vielleicht eine Reise nach Zeiden wurden von Vorstand Heiner Aescht, während der Mitgliederversammlung, als geplante beziehungsweise vorgeschlagene Termine genannt. Leicht gewachsen sind wir auch: Hermann Thalmann (jun.) auf der Tuba und Hornist Adrian Königes sind seit einiger Zeit eifrig dabei.

Ein paar Worte des Dankes zum Schluss: der Zeidner Nachbarschaft für den gut organisierten Rahmen in dem wir uns präsentieren durften und für die Geldspende, dem Publikum für den begeisterten Applaus während der Auftritte, allen Menschen, die uns mit Spenden und freundlichen Worten bedacht haben.
Bei ihrer Neugründung gab sich die Zeidner Blaskapelle das Motto "Eine Kapelle lebt, wenn sie spielt". Diese Kapelle lebt, und wie. Alle konnten es hören.

Peter Roth, Tuttlingen