Blasmusiker und Gitarren-„Mädchen“ proben für Friedrichroda

Der Gasthof "Zum goldenen Ritter" im kleinen Ort Vorderbüchelberg ist bekannt für Feste aller Art. Feierfreudige Menschen kommen hier gerne zusammen und finden gute Bedingungen vor. Diesmal wurde hier auch hart gearbeitet: Die Zeidner Blaskapelle traf sich am Freitag, dem 24. April 2009, zum Probenwochenende.

Nach einem Jahr Pause - die Probe fiel 2008 aus - war es wieder an der Zeit, am Zusammenspiel zu arbeiten, das Repertoire etwas aufzufrischen, organisatorische Details zu besprechen und, fast hätte ich's vergessen, ein Gläschen oder zwei miteinander zu trinken. Natürlich reisten auch unsere treuesten Fans wieder an, die Musikantenfrauen.

Irgendwann, vor Jahren, steckte das fruchtbare Arbeitsklima der Blasmusik-Probenwochenenden die Mädels vom Gitarrenkränzchen an und sie halten uns bis heute die Treue, erfreuen uns mit bekannten- und überraschen uns mit neuen Kostproben ihres Könnens.

Begrüßung, Zimmerbelegung, Abendessen, dann die erste Probe. Die musikalischen Leiter, Brunolf Kauffmann und Werner Schullerus, hatten den Probenfahrplan besprochen und die Schwerpunkte markiert. Es galt, wie immer, möglichst effektiv zu arbeiten. Das Notenmaterial ist, dank unermüdlicher Arbeit von Reinhard Martini, einwandfrei. Die Voraussetzungen stimmten also, nicht so die ersten Töne. Die Mimiken von Werner und Brunolf waren köstlich. Doch aufgeben - kennen wir nicht. Häufiges Wiederholen, Nachstimmen der Instrumente, wichtige Tipps des Dirigenten zu Intonation und Phrasierung ließen die Sachen langsam Gestalt annehmen. Unsere Gesichter hellten sich auf und wir wurden allmählich so fröhlich wie die Musik, die wir spielten. Es dauerte nicht lange und ich hatte zum ersten Mal Gänsehautgefühl. Wir hatten uns gefunden, das war unsere Blasmusik, ich war wieder "daheim".


Neben Polka, Walzer und modernen Sachen legte Brunolf auch "In Poienita" auf. Das rumänische Volkslied hat Ernst Fleps für Männerchor und Blasmusik arrangiert, unsere Art, des Mannes zu gedenken, der den Klang der Kapelle in den 1980-er Jahren geprägt hatte.

Doch Musizieren allein reicht nicht aus. Die Auftritte müssen geplant und organisiert werden. Heiner Aescht, unser Vorstand, gab Einzelheiten zum "Zeidner Treffen" bekannt. Zeitpunkte für Proben und Auftritte, Details zu Einheitskleidung und Ausrüstung wurden kurz diskutiert und dann festgelegt. Formulierungen von früher wie "vor der Kirche, hinter der Kirche aber nach der Kirche, vor der Kirche" hat Heiner geschickt vermieden.

Der gemütliche Teil ist immer der Samstagabend. Dann versuchen wir unsere Frauen dafür zu entschädigen, dass sie während unserer Übungseinheiten so geduldig warten. Blasmusikalische Beiträge einer 7-Mann-Kapelle, einstudiert von Reinhard Göbbel, Gesangseinlagen von Gittarenkränzchen und Gesangstrio unter Effi Kaufmes sowie eine heitere Geschichte von Michael Königes, von Effi vorgelesen, gaben einen kleinen kulturellen Vorgeschmack auf Friedrichroda.

Die Abschlussprobe fand dann am Sonntagvormittag mit anschließendem Platzkonzert vor dem Gasthof statt. Auch wenn etwas Eigenlob dabei ist, es hat wie in alten Zeiten geklungen - stellenweise vielleicht besser. Ein dickes Dankeschön den Musikanten und ihren Ehefrauen, dem Gittarenkränzchen, besonders Effi und Pitz für die Vorarbeit. Das war unser Musikantenwochenende, eine Mischung aus ziemlich guter Blasmusik und viel Vertrautheit. In Friedrichroda wird sie nicht zu überhören sein.

Peter Roth, Tuttlingen