27.05.2015

Guter Auftritt der Zeidner Nachbarschaft beim Heimattag in Dinkelsbühl

Immer dann, wenn man mit dem Schlimmsten rechnet,  freut man sich, wenn es dann doch gut läuft. Dieser abgedroschene Spruch musste mal wieder für ein aktuelles Ereignis herhalten – und zwar für den Aufritt der Zeidner Nachbarschaft auf dem Heimattag in Dinkelsbühl am Pfingstsonntag. Der Vorstand der Zeidner Nachbarschaft hatte ja beschlossen – nach einem Jahr Pause - wieder beim Trachtenumzug mitzugehen. Und obwohl es einen Aufruf auf der Homepage gab, sich zu melden, war die Resonanz sehr bescheiden, um es diplomatisch zu formulieren. Aber das ist nichts Neues, und darüber sollte man sich als langjähriger Ehrenamtlicher nicht zu lange grämen.

Umso erfreulicher dann das Ergebnis, als am Pfingstsonntag kurz nach zehn peu a peu ein Zeidner nach dem anderen sich bei der Aufstellnummer 42 meldete, um mitzumarschieren. Deshalb als Erstes ein ganz großes Dankeschön an alle, die zu diesem Pfingstsonntag nach Dinkelsbühl gekommen sind, um die Zeidner Nachbarschaft im Umzug zu vertreten.

Es war ein bunt gemischtes Häuflein von immerhin 21 Personen - ein Rekord – wenn man mal vom  Jahr  2011 absieht, als Burzenland, Mitveranstalter des Heimattages war. Drei Zeidner – Udo Buhn, Axel Wenzel und Theo Zeides – kamen im Kirchenrock und marschierten zeitweilig in der Burzenländer Gruppe der Kirchenrockträger mit, die auch auf dem Oktoberfest im nächsten Jahr beim Trachtenumzug dabei sein werden.

Zum ersten Mal beteiligte sich der Zeidner Pfarrer Andreas Hartig am Umzug. Er sagte sofort zu, als wir die Anfrage an ihn richteten. Der Nachbarvater einer Burzenländer Nachbargemeinde kommentierte das nur so: „Ihr seid zu beneiden, bei uns wäre das undenkbar gewesen.“ Fairerweise ist zu ergänzen, dass Hartig am gleichen Abend mit der ersten siebenbürgischen Pfarrerband Trio Saxones in der Schranne aufgetreten ist, also bereits in Dinkelsbühl war.

Damit nicht genug, zum ersten Mal lief auch der neue Nachbarvater Rainer Lehni mit den Zeidnern mit. Aufgrund seiner vielfältigen Einsätze in Dinkelsbühl – auch jetzt musste er ständig via mobilem Gerät organisieren und koordinieren, ist normalerweise kaum mit ihm zu rechnen.  Genauso überraschend war noch die Anwesenheit des Altnachbarvaters Volkmar Kraus, der die Kreisgruppe Rosenheim leitet, und sich nun ebenfalls den Zeidnern anschloss – aus ganz pragmatischen Gründen, weil die Rosenheimer keine eigene Aufmarschgruppe schafften.

Verstärkung könnte vom weiblichen Teil kommen. Mit der dreijährigen Luna Wenzel, die aus ihrem Wagen schon ganz elegant dem Publikum zuwinkt, Marianne Kassnel und der stellvertretenden Nachbarmutter, Annette Königes, haben wir schon ganz starke Frauen dabei, aber noch etwas Unterstützung würde sich richtig gut machen.

Sicher sollte auch im Nachwuchsbereich noch was gehen. Johannes Königes als Schild- und Rüdiger Nierescher als Fahnenträger haben sich ganz gut gemacht, mit dabei war auch Yannick Schwager, ein Neffe von Nachbarvater Rainer Lehni,  aber in den letzten Jahren haben es immer mal wieder einige geschafft, die Tracht anzuziehen. Vielleicht nehmen sie nächstes Jahr einen neuen Anlauf.

Ein besonderer Dank geht an unseren ältesten Teilnehmer, Hans Schuster, der in diesem Sommer 86 Jahre alt wird und schon 34mal dabei war, wie er jetzt erzählte. Und der nach wie vor vor Optimismus und Lebensmut strahlt und sagt: „ Was gibt es Schöneres als mit Blasmusik aufzumarschieren.“ Auch Kurt Schoppel, Hermann Kassnel und Manfred Kuwer von der 70+Generation  lassen es sich nicht nehmen, so gut es geht, immer mitzumachen. Sie sind gerne dabei, und der Vorstand der Nachbarschaft freut sich, dass es ihnen auch jetzt nicht zu viel wird, in Dinkelsbühl anzutreten. Bleibt noch ein letztes Dankeschön den „Mittelalterlichen“ zu sagen, die eigentlich die stärkste Gruppe der  in Deutschland lebenden Personen ist, die sich aber auch am schwersten tut, bei diesem Aufmarsch dabei zu sein. Umso schöner, wenn ein paar dann doch über ihren Schatten springen können wie Helge Zeides, Egmont Preidt, Hans Otto Zerbes, Helmut Wenzel, (Axel Wenzel und Theo Zeides sowie Udo Buhn hatte ich schon erwähnt) und der Autor dieser Zeilen.

Wie der Heimattag insgesamt gelaufen ist, darüber ist eine ganze Menge Stoff auf www.siebenbuerger.de  nachzulesen.

Hans Königes