Dietmar Mieskes kümmert sich um den künstlerischen Nachlass von Arnold Müll

Der Zeidner Dietmar Mieskes hat eine Homepage „gebastelt“ und das künstlerische Werk von Arnold Müll aufgearbeitet und viele Informationen über diesen interessanten Zeidner ins Netz gestellt. Unter der Adresse  www.dampflok-siebenbuergen.de    sind eine Menge Fotos, Zeichnungen und auch Erlebnisberichte dieses ungewöhnlichen Künstlers zu finden.

Arnold Müll wurde 1906 in Zeiden geboren, besuchte die Volksschule und erlernte in der väterlichen Werkstatt das Schlosserhandwerk. Schon als Schuljunge faszinierten ihn die riesigen Dampfloks. In einem Schreiben erinnert er sich: „Auf vielen Wanderungen erlebte ich das Mysterium `Dampflokomotive`, wenn unter dem donnernden Stampfen, Schnaufen und Fauchen und unter Bergen von Dampf – und Rauchtürmen sich die Express-, Schnell- und langen Güterzüge mit den Henschel 682, oft zwei bis vier Maschinen, ins Gebirge hinaufarbeiteten. Die Erlebnisse waren so zwingend und bedrängten mich so sehr, dass ich sie vor Ort und daheim aufs Papier und in Skizzenbüchern festhielt.“

Ab 1924 studierte Müll in Deutschland und arbeitete danach im Stahl- und Brückenbau in Leipzig. Seit 1936 lebte der Zeidner in Frankfurt am Main, wo er bis zu seiner Pensionierung bei Lurgi als Oberingenieur arbeitete. Sein künstlerisches Talent unterstützte er durch den Besuch von Zeichenkursen an der Kunstakademie in Leipzig und später am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt. 

Der „Eisenbahnhistorische Kunstkalender 1984“ würdigt ihn mit den Worten: „Markant und präzise sind die technischen Proportionen. Natürlich und lebendig die Landschaft. Von der brillantscharfen Kontur bis zur halbtonähnlicher Weichheit sind das Kunstwerke mit Zeichenfeder und Bleistift.“

Besonders als es sichtbar wurde, dass es mit dem Dampfbetrieb zu Ende ging, nutzte er alle Möglichkeiten, um mit künstlerischen und fototechnischen Mitteln „zu retten, was noch zu retten ist“. Zum Beispiel auch in seiner alten Heimat Siebenbürgen, die er immer wieder bereiste. Müll starb 1989 in Frankfurt am Main.

Müll hat zahlreiche Bücher zu seinem Lieblingsthema Dampfloks veröffentlicht. Seine umfangreiche Hinterlassenschaft an Fotos, Zeichnungen, Dias befindet sich zum Teil in Luzern, zum Teil bei seinem Neffen Dietmar Mieskes, der nun einiges an Material ins Netz gestellt hat.

hk