Siebenbürgische Kantorei reist durch Siebenbürgen

Was hat die Siebenbürgische Kantorei mit Zeiden zu tun? Schließlich kochen wir Zeidner ja gerne unser eigenes Süppchen. Doch ein Blick über den Tellerrand lohnt sich allemal, denn: Auch andere können gut kochen. So auch die Siebenbürgische Kantorei mit der Chefköchin Ilse Maria Reich, die für ihre musikalische Menüfolge siebenbürgisch-sächsische, deutsche und rumänische Gewürze verwendet, die sie mit viel Fingerspitzengefühl einsetzt.

Die Siebenbürgische Kantorei ist allerdings keine Kochschule, sondern ein Chor, der sich aus ehemaligen Siebenbürgern zusammensetzt. Gegründet 1987 unter der Leitung von Dieter Georg Barthmes -  uns Zeidnern bestens bekannt als Pfarrer und Chorleiter – treffen sich die Chormitglieder jährlich in der ersten Januarwoche zum Proben, mittlerweile unter dem Dirigat der bekannten Organistin Ilse Maria Reich. Die Woche schließt mit einem Konzert in der großen Kirche in Karlsruhe ab. Zudem singt die Kantorei alle zwei Jahre in Dinkelsbühl und unternimmt interessante Chorreisen.

Die letzte Chorreise fand diesen Sommer statt vom 17. – 26. August und zwar mit reger Zeidner Beteiligung. Effi und Peter Kaufmes als Chorsänger, Annette Königes als Chorsängerin und Solistin und Hans Königes als Begleiter und fleißiger Helfer. Eine ausgewogene Mischung aus Auftritten und Besichtigungen in einer sehr harmonischen, stets gut gelaunten Gruppe, machten diese Reise zu einem vielfarbigen Mosaikstein im Flickenteppich der schönen Erinnerungen. 

Die Wiedereröffnung der evangelischen Kirche in Bistritz nach der Restaurierung des abgebrannten Kirchturms und die 450-Jahrfeier seit der ersten Weihe der Bistritzer Kirche waren der Hauptanlass der Reise. Die Kantorei durfte den festlichen Gottesdienst musikalisch gestalten und somit „lebendiger Stein des geistlichen Hauses“ sein, wie Bischof Reinhart Guib betonte. Lebendige Steine waren die Sänger auch in der Schwarzen Kirche, in der Tartlauer, der Agnethler und der Michelsberger Kirche, zusammen mit dem Publikum in den immer voll besetzten Gotteshäusern. Die Zeidner Kirche sollte ursprünglich auch besungen werden, musste aber leider aus zeitlichen Gründen aus dem Programm gestrichen werden. So blieb uns Zeidnern nur Zeit dem Turm und dem Zeidner Berg aus dem Bus zu winken.

Viele sehr kompetente Führungen brachten der Gruppe die Schwarze Kirche, Kronstadt, das Kloster Sambata, Hermannstadt sowie die Klöster Neamt und Moldovita (mit hervorragender deutscher Führung) näher.

Alles in Allem ein gutgemixter Reisecocktail, der kein Kopfweh bereitete. Aber ein wenig Herzweh schon. Wie immer, wenn man die alte Heimat bereist.

Annette Königes

München 2013