Vier Fragen an Peter Maffay:

„Wir wollen Kinder aus ganz Europa zu uns einladen“

Gast und Schirmherr des Großen Siebenbürgerballs in München war in diesem Jahr der in Kronstadt geborene Sänger Peter Maffay. Die Begeisterung im Saal war groß, als er gegen zehn Uhr abends eintraf. Und er nahm sich viel Zeit, um alle Autogramm- und Fotowünsche zu erfüllen. Hans Königes ergriff die Chance beim Schopfe und schaffte es auf die Schnelle, ihm vier Fragen zu stellen. Seine kurze Ansprache im Saal zeugte von Nachdenklichkeit und man nahm es ihm ab, wenn er von seinem Engagement für benachteiligte Kinder im Rahmen seines „Tabaluga“ -Projektes sprach. Übrigens, seine neue CD, die am Vorabend erschien, erwähnte er mit keinem Wort, viel wichtiger sind ihm mittlerweile seine sozialen Vorhaben.

ZG: Was waren die Hauptgründe für Ihr Engagement in Siebenbürgen? Was hat Sie bewogen, sich in Ihrer alten Heimat zu engagieren?

MAFFAY: Die Reisen in meine alte Heimat waren sehr bewegend. Hier hat sich schnell herausgestellt, dass man im Leben auch etwas „zurückgeben“ will. So wurde der Gedanke mit der Schutzburg für Kinder sehr schnell geboren und wir arbeiteten an deren Zielsetzung.
 
ZG: Welches ist der aktuelle Stand Ihres Projektes in der Kirchenburg von Radeln? Was findet dort statt? Was soll dort alles passieren, wenn es fertig ist?

MAFFAY: Wir wollen ein Haus für Kinder schaffen. Dies entsteht in der Nähe der Kirchenburg in Radeln. Das alte Pfarrhaus wird mit Gemeinschaftsräumen ausgestattet und an Stelle der Remise wird ein Neubau mit Zimmern für rund 14 Kinder und deren Betreuer entstehen. Wir wollen nach Fertigstellung Kinder aus Rumänien und auch aus ganz Europa zu uns einladen. Es sollen therapeutische Aufenthalte für benachteiligte Kinder stattfinden.
 
ZG: Wie sind die bisherigen Erfahrungen mit dem Projekt? Gibt es etwas, was Sie besonders angenehm überrascht oder auch enttäuscht hat?

MAFFAY: Es ist uns wichtig, dass wir auf einer Augenhöhe mit allen Verantwortlichen sprechen. Die Gespräche und Treffen, die bisher mit allen Zuständigen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie den Bewohnern aus Radeln stattgefunden hat, sehen wir als Partnerschaft mit allen Beteiligten. Einblicke in unsere Stiftungsarbeit auf Mallorca konnten einige Verantwortliche bereits im September 2009 nehmen, was uns sehr gefreut hat.
 
ZG: Welches sind Ihre weiteren Vorhaben in Siebenbürgen? Was würden Sie noch gerne dort umsetzen?

MAFFAY: Es ist uns wichtig, dass neben den von uns geplanten Neubauten oder Umbauten am Pfarrhof auch das ganze Dorf profitiert. Wir haben mit der deutschen Handwerkszeitung eine erfolgreiche Aktion mit „Deutsches Handwerk hilft“ gestartet und auch unsere Partner bei der Passauer Neuen Presse und von World Vision unterstützen uns großartig bei unserem Vorhaben. Ziel muss sein, dass die Menschen vor Ort und insbesondere in Radeln teilnehmen an dieser positiven Entwicklung. Die Kirchenburg selbst sollte in absehbarer Zeit – nach ihrer Renovierung - wieder über den ganzen Ort strahlen und deren Mittelpunkt werden.

Hans Königes