Dinkelsbühl 2009 (II): Gedanken zum Heimattag der Siebenbürger Sachsen

Immer wieder freue ich mich auf dieses für uns so wertvolle Ereignis, auf die Begegnung mit vielen lieben Bekannten und Freunden, aufs Austauschen von Erinnerungen und auf Gespräche über den Alltag. „Im Grunde sind es immer Verbindungen zu den Menschen, die dem Leben seinen Reichtum geben“ (W. von Humboldt). Und ich freue mich auf die schönen Ausstellungen, den malerischen Trachtenzug, die interessantenReden, den Gottesdienst und vor allem auf den immer wieder beeindruckenden Fackelzug. Das schönste an diesem Treffen war für mich die großartige Rede von Pfarrer Mag. Volker Petri zur Feier an unserer Gedenkstätte. 

Während der Ausstellungen, der Gespräche über das an Kulturschätzen so reich gesegnete Siebenbürgen fielen Sätze, die mich sehr beeindruckten. Diese Kulturschätze sind Zeugnisse unserer geschichtlichen Wurzeln, deren Verschwinden wir bedauern, aber deren Erinnerung und Erbe wir hochhalten wollen. Dieses Erbe ist ein Segen, aber es verpflichtet auch und kann zur Last werden. Denken wir auch an unseren renovierungsbedürftigen Zeidner Kirchturm. 

Auch sollten wir Siebenbürger klare Position beziehen, wenn es um die Belange unseres Völkchens geht und uns nicht verstecken. Dazu trägt nicht zuletzt unser Heimattag bei, sowie die zahlreichen Veranstaltungen jenseits dieses Treffens. Die öffentliche Darstellung unserer Eigenart geschieht nicht um ihrer selbst Willen, sondern aus ihrem Selbstverständnis heraus. Wir wollen uns weder abschotten, noch assimilieren, sondern integrieren. „Das Wirken eines jeden Einzelnen ist gefragt und bildet das Gerüst für unsere Gemeinschaft – überall dort, wo Siebenbürger Sachsen leben…Auch in der Zerstreuung sollten wir Gemeinsinn leben, Identifikationsmöglichkeiten schaffen…unsere Kultur nicht musealisieren, sondern pflegen und leben.“ (Bernd Fabritius) 

Das Wissen um unsere Geschichte und um unsere Werte ist wichtig; es gibt uns Orientierung auf unserem Lebensweg. Erzählen wir also unseren Kindern und Enkel davon. 

Renate Kaiser 

(In einem weiteren Artikel wird es um die Aktivitäten der Zeidner in Dinkelsbühl gehen)